Meine Frau Margit hat Celine im Internet bei www.hunde-ohne-lobby.de entdeckt. Wir haben ja 2 junge Yorkies, und da ihr Celine leidgetan hat, und es schwer ist einen guten Platz für eine alte Hündin zu finden, haben wir beschlossen, sie bei uns aufzunehmen. So nach dem Motto, zwei oder drei, was macht das schon für einen Unterschied.
Wir haben gewusst, dass sie in einem schlechten Zustand ist.Wir haben gewusst, dass sie nur drei Beine hat. Das Beinchen hinten wurde nach einer Verletzung nicht behandelt, sie bekam Wundbrand, und so musste sie in Spanien operiert werden.Wir haben gewusst, dass sie nur mehr wenige Zähne hat, die in einem schlechten Zustand waren.Wir haben gewusst, dass sie Mamatumore hatte.Vielleicht waren die Mamatumore und die schlechten Zähne der Grund dafür, warum sie in Spanien "weggeworfen" wurde.Am Freitag den 2.12.2005 um 18.00 waren wir am Flughafen München. Wir waren total nervös, weil wir ja nicht genau wussten, was uns erwartetUm 19.30 kam die niederschmetternde Meldung, dass der Flug von Barcelona storniert wurde. Die freundliche Dame am Terminal meinte nur : "Wir brauchten nicht zu warten, sie ruft uns an, wenn die Ware da ist..."Die Tierschützerin in Barcelona hat sich sofort auf die Suche nach den Hunden gemacht. In der Nacht wusste sie dann, dass die "Fracht" nach Madrid geflogen wurde, und am nächsten Tag sollen die Tiere von Madrid nach München geflogen werden.Wir haben uns grosse Sorgen gemacht, da wir wussten, dass ihr Allgemeinzustand nicht sehr gut war. Immerhin haben die Tiere damals über 30 Stunden in den Boxen verbracht.Am Samstag den 3.12.2005 sind wir wiederum von Innsbruck nach München gefahren (400km hin und retour)Und um 15.00 war es endlich soweit, wir konnten die kleine zarte Celine in Empfang nehmen.
Das war das erste Foto von Celine am Flughafen München am 3.12.2005. die zweite Box von links auf dem Anhänger, da sitzt sie drinnen.
Hier hat Celine "Abschied" von Ihrer Vergangenheit am Münchner Flughafen genommen.
Wir mit Celine am Münchner Flughafen.
Zu Hause angekommen waren wir als erstes sofort bei unserem Tierarzt, der einen kurzen Check gemacht hat. Die kleine Maus hatte nur 2,35kg. Sie hat stark gerochen (waren unter anderem die schlechten Zähne schuld). Celine ist ca. 10 bis 14 Jahre alt. Auf Grund der schlechten bzw. fehlenden Zähne kann man es nicht mehr genau sagen.Wir hatten auch Probleme mit Ihr, weil sie jede Stunde hineingepinkelt hat. Wir hatten schon die Befürchtung, dass sie krank sei. Aber das wurde von Tag zu Tag besser, und hat sich nach ein bis zwei Monaten gelegt. Das war nur die Angst, bzw. die neue Umgebung.Auf Anraten unseres Tierarztes haben wir sie aufgepäppelt, bis sie Mitte März 2006 (da hatte sie 2,80kg) operiert wurde. Unser Tierarzt hat die Mamatumore entfernt, alle Zähne bis auf einen gerissen, da sie unter Eiter standen, bzw. ständig entzündet waren. Er hat sie gleichzeitig auch kastriert, weil aus heutiger medizinischer Sicht damit die Wahrscheinlichkeit des Nachwachsens der Tumore verringert wird. Es geht ihr bis heute sehr gut. Sie war zwar mehrere Tage beleidigt mit uns wegen der Operation, aber das hat sich schnell wieder gelegt.Was ich hier auch noch erzählen möchte.Es hat mehrere Monate gedauert, bis sich Celine an unser bestehendes Rudel (Jessy und Cora) angepasst hat. Celine hat nach Wochen noch immer, auch wenn sie gerade gefressen hatte unsere zwei jungen Yorkies angeknurrt und die nicht vorhandenen Zähne gefletscht, wenn diese zu ihrer Futterschüssel gegangen sind. Da kann man sich ungefähr eine Vorstellung machen, was die kleine Celine alles mitgemacht hat in ihrem Leben.Da meine Frau halbtags arbeitet, waren die drei Racker am Vormittag alleine zu Hause. Celine hatte da leider unangenehme Eigenschaft sehr viel zu bellen. Wir leben in einer Mietwohnung, und da wird so etwas oft nicht gerne gesehen (bzw. gehört). Zum Glück haben wir verständnisvolle Nachbarn, so dass das nicht zu einem Problem wurde. Das Bellen von Celine war reines Angst bzw. Trennungsangst-Bellen, das sich nach mehreren Monaten gelegt hat. Heute schläft sie friedlich den ganzen Vormittag.Ich habe weiters ca. sechs Monate gebraucht, um Celine die Angst vor meiner Hand zu nehmen. Sie hat mich zu Beginn geschnappt, angeknurrt, usw.Vermutlich hat sie vor Männern Angst. Ich habe sie jeden Tag vor dem Schlafengehen gestreichelt, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben muss.Heute legt sie sich manchmal sogar auf den Rücken, um sich ihr Bäuchlein kraulen zu lassen. Das war am Anfang absolut unmöglich.Ich schreibe das hier, um aufzuzeigen, dass es oft viel Geduld braucht, um mit den Problemen fertig zu werden. Aber ich möchte behaupten, dass es fast nichts gibt, was nicht lösbar wäre. Aber nochmals, man braucht Geduld, und wenn man nicht weiter weiss, kann man sich an uns wenden, oder auch woanders professionelle Hilfe holen.Uns hat damals Ulrike Enlow (Sie war unsere Ansprechpartnerin für Celine) von www.hunde-ohne-lobby.de sehr viel geholfen. Heute ist sie eine gute Kollegin von uns, mit der wir zusammenarbeiten.Es hat uns auch Sabine Brenner von www.animagi-whippets.at unterstützt.
Celine geht es heute sehr gut. Sie läuft recht flott trotz ihrer Behinderung.Sie ist eine selbstbewusste Dame geworden, die immer wieder versucht, anderen Hunden Ihre Grösse (beim Knurren ) und Ihre Stärke (beim Zähnefletschen, die nicht mehr vorhanden sind ) zu zeigen. Sie hat Probleme mit den Nieren, aber zur Zeit bleibt der Krankheitsstatus stabil.Sie frisst auch fast alles, es muss nur kleiner aufgeschnitten werden.Sie ist sehr dankbar für die Streicheleinheiten, und wird uns hoffentlich noch lange Zeit begleiten.
Dieses Foto stammt vom vierwöchigen Griechenlandurlaub August 2006, wo sich Celine mit Ihrer langen Zunge auch sehr wohl gefühlt hat.
Mai 2008: Wir haben die Blutwerte von Celine kontrollieren lassen. Teilweise haben sich ihre Werte im Vergleich zum Vorjahr gebessert. Es geht ihr sehr gut. Sie wird aber altersbedingt "langsamer" und muss öfters getragen werden, weil sie längere Spaziergänge nicht mehr schafft. Wir sind aber sehr froh, dass sie unser Leben jetzt schon 2,5 Jahre bereichert hat.
September 2008: Celine hat sich im Urlaub in Griechenland super wohl gefühlt. Wir haben ihr einen Spitznamen gegeben: "WUNDERWUZI"
Hier ein Foto auf der griechischen Fähre
19.03.2009 10Uhr20.Wir haben Celine heute einschläfern lassen. Wir wollten unsere Kleine, die unser Leben drei Jahre und fast vier Monate bereichert hat nicht leiden lassen. Ihre viel zu hohen Nierenwerte und das Alter haben den kleinen Körper schnell altern lassen. Um ihr Schmerzen und Leid zu ersparen haben wir uns heute zu dem schweren Schritt entschieden. Es hat sich in den letzten Wochen angekündigt. Sie wurde immer schwächer, hat zwar gefressen, aber stark abgenommen.Celine war mit der Auslöser für unsere Vereinstätigkeit, und wird in unserem Herzen ewig weiterleben.Celine kam aus der spanischen Tötungsstation Cadiz, wo wir heute öfters Hunde rausretten.